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Cardiac Arrest Center (CAC)

Überlebenschancen verbessern: Bei einem präklinischen Herz-Kreislaufstillstand ist, neben der schnellen Wiederbelebung vor Ort, auch die Weiterbehandlung in einer spezialisierten Klinik wesentlich für die Überlebenschancen. Darum setzt sich der GRC für die einheitliche Zertifizierung von Cardiac Arrest Centern (CAC) ein.

Projektleiterin Nadine Rott und Projektleiter Prof. Karl Heinrich Scholz

Cardiac Arrest Center zur Verbesserung der Überlebensrate nach prähospitalem Herz-Kreislaufstillstand

Bei außerhalb von Krankenhäusern erfolgreich reanimierten Patienten ist die weitere Prognose aufgrund der Schwere der Erkrankung äußerst ernst und im Verlauf ganz wesentlich von der Fachkompetenz und der Ausstattung der weiterbehandelnden Klinik abhängig.

In den internationalen Leitlinien zur Reanimation wird daher seit 2015 gefordert, prähospital erfolgreich reanimierte Patienten in spezialisierten Krankenhäusern weiter zu behandeln - sogenannte Cardiac Arrest Center (CAC). Damals gab es in Deutschland jedoch keine einheitlichen Kriterien für ein solches CAC.

Unter dem Schirm des GRC hat eine Arbeitsgruppe aus Anästhesiologen, Kardiologen und Intensivmedizinern erstmals Basis-Anforderungen für CAC erstellt.

Die Kriterien wurden von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung (DGK) und der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin (DGIIN) konsentiert und in den entsprechenden Fachzeitschriften der Gesellschaften publiziert.

Ziel war es, durch die jetzt festgelegten Basis-Kriterien eine einheitliche Definition von CAC´s zu ermöglichen, und dadurch eine vergleichbare Grundstruktur für eine optimale Patientenversorgung und somit ein besseres Patientenüberleben zu erreichen.


Qualitätskriterien

Nach Expertenkonsens in der interdisziplinären „GRC-Arbeitsgruppe Cardiac Arrest Center“ müssen Kliniken eine Reihe von Qualitätskriterien überprüfbar erfüllen.

Den Rettungsdiensten soll hierdurch eine zielsichere Zuweisung der erfolgreich reanimierten Patienten ermöglicht werden. Für die betroffenen Patienten ist es ganz entscheidend, dass Fehl-Transporte in Krankenhäuser, die diese Anforderungen nicht erfüllen können, verhindert werden. 

Zu den wichtigsten Kriterien für ein CAC zählen:

  • Eine besondere Struktur mit Verfügbarkeit einer geeigneten Notaufnahmeeinrichtung für reanimierte Patienten, der Verfügbarkeit eines Herzkatheterlabors mit der Möglichkeit der unmittelbaren Primär-PCI rund um die Uhr, die Möglichkeit der Direktübernahme reanimierter Patienten auch im Katheterlabor, permanente Verfügbarkeit eines Platzes auf der Intensivstation mit Nachweis einer fachintensivmedizinischen Betreuung, sowie das Vorhandensein eines lokalen Qualitätszirkels zur Reanimationsversorgung.
  • Sicherstellung einer adäquaten Prozessqualität mit Nachweis von Standard Operating Procedures (SOP`s).
  • Qualitätssicherung mit Nachweis einer standardisierten Erfassung des Behandlungsverlaufs und des Outcomes bis zur Entlassung.


Zertifizierung und Ausblick

Wesentliches Ziel ist es, dass durch eine einheitliche Zertifizierung auf Basis der erarbeiteten Kriterien die Prozessabläufe nach primär erfolgreicher Reanimation an der Schnittstelle Präklinik/Klinik flächendeckend in eine einheitliche Struktur gebracht werden können und die weiteren Abläufe in den Kliniken maximal professionalisiert und optimiert werden. Dafür setzt sich der GRC mit seiner Arbeit maßgeblich ein.

Unter anderem sind bereits folgende Kliniken als CAC zertifiziert:

  • UKSH Campus Kiel
  • Uniklinik Köln
  • Universitätsklinikum Freiburg
  • Bernward Krankenhaus in Hildesheim
  • Herzzentrum Leipzig – Universitätsklinik für Kardiologie
  • Uniklinik RWTH Aachen
  • Uniklinik Düsseldorf (UKD)
  • Universitätsklinikum Giessen und Marburg GmbH, Standort Marburg
  • Universitätsklinikum Giessen und Marburg GmbH, Standort Giessen
  • St.-Antonius-Hospital gGmbH Eschweiler
  • Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier
  • Universitätsklinikum Münster
  • Universitätsklinikum Essen
  • Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH
  • Sana Klinikum Lichtenberg Berlin    
  • Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für Kardiologie
  • München Klinik Harlaching
  • Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen
  • Rhein-Maas Klinikum Würselen
  • Herzzentrum Westfalen, Knappschaftskrankenhaus Dortmund
  • Universitätsklinikum Bonn
  • Vivantes Klinikum im Friedrichshain Berlin
  • Klinikum Saarbrücken gGmbH
  • Krankenhaus Nordwest GmbH Frankfurt am Main
  • Klinikum Friedrichshafen
  • Klinikum Frankfurt Höchst
  • Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Asklepios Klinik Nord, Standort Heidberg
  • St. Vincenz-Krankenhaus GmbH Paderborn
  • Elisabeth Krankenhaus Essen
  • Universitätsklinikum Regensburg
  • Charité - Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik m.S. Nephrologie u. Intensivmedizin
  • Marien-Hospital Wesel
  • Medizinische Hochschule Hannover
  • Helios Vogtlandklinikum Plauen
  • Klinik für Kardiologie, Charite Berlin, Campus Benjamin Franklin
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Uniklinikum Würzburg
  • Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach
  • Asklepios Kliniken Langen Seligenstadt 
  • Universitätsklinikum Heidelberg
  • Asklepios Klinikum Harburg, Hamburg
  • Kreiskrankenhaus Bergstraße GmbH, Heppenheim
  • FEK - Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster
  • Universitätsklinikum Leipzig 
  • Universitätsklinik Mannheim
  • Helios Hanseklinikum Stralsund
  • DRK Kliniken Berlin Westend
  • Sana Kliniken Lübeck
  • Krankenhaus Buchholz
  • BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin
  • Klinikum Starnberg
  • Klinikum Bayreuth GmbH, Medizinische Klinik 2 (Kardiologie/ Internistische Intensivmedizin)
  • Klinikum Nürnberg Süd
  • Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer
  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) - Klinik für Intensivmedizin
  • Knappschaftskrankenhaus Bottrop
  • Westküstenkliniken Brunsbüttel am Standort Heide
  • Universitätsspital Bern, Inselspital, Universitätsklinik für Intensivmedizin
  • Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGMBH
  • Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) Campus Lübeck
  • Sana Klinikum Offenbach
  • Universitätsklinikum des Saarlandes
  • Klinikum Itzehoe
  • Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken, Bethanien Krankenhaus
  • Klinikum St. Elisabeth Straubing
  • Helios Klinik Erlenbach
  • Klinikum rechts der Isar der TU München
  • Albertinen Krankenhaus, Hamburg
  • Katholisches Klinikum Lünen/Werne
  • Krankenhausgesellschaft St. Vincenz, Limburg
  • Klinikum Bogenhausen der München Klinik
  • Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden
  • Evangelisches Krankenhaus Kalk, Köln
  • Universitätsklinik für Notfallmedizin - Medizinische Universität Wien
  • Universitätsklinikum Frankfurt
  • Klinikum Oldenburg
  • Caritas-Klinik Maria Heimsuchung Berlin-Pankow
  • Helios Klinikum Hildesheim
  • Rotkreuzklinikum München
  • Rems-Murr-Klinik Winnenden
  • Christliches Klinikum Unna Mitte
  • München Klinik Neuperlach
  • Hochtaunus-Kliniken Bad Homburg
  • St. Josefs-Hospital Wiesbaden
  • Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum 
  • Universitätsklinikum Halle/Saale - Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III - Kardiologie, Angiologie, internistische Intensivmedizin 
  • Herz-und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen
  • Universitätsklinikum Jena
  • Vincentius-Diakonissen-Kliniken Karlsruhe
  • Klinikum Herford 
  • Evangelisches Krankenhaus Oberhausen GmbH

Entwicklung der Cardiac Arrest Center


Update Kriterienkatalog 2021

Das Kuratorium hat Mitte 2021 einen überarbeiteten Kriterienkatalog für die CAC Zertifizierung abgestimmt und veröffentlicht. Auf Basis der ersten Erfahrungen wurden die Kriterien angepasst und konkretisiert und zum Teil zur Umsetzbarkeit im klinischen Alltag neu definiert.

Diese Regelungen sind mit einer Übergangsfrist von 4 Monaten ab 01.10.2021 gültig. Bereits registrierte und terminierte Kliniken werden nach dem alten Kriterienkatalog behandelt. Sich neu registrierende Kliniken mit Terminen zwischen 01.10.2021 und 31.01.2022 können wählen, ab dem 01.02.2022 gilt der neue Katalog ausschließlich.

Sie finden den neuen Katalog hier: https://doi.org/10.1007/s10049-021-00920-x

Publikationen zum neuen Kritierenkatalog:
https://www.management-krankenhaus.de/restricted-files/150002 (Seite 11)
https://authors.elsevier.com/a/1dxXW14RWGG2A3

Die Publikation https://link.springer.com/article/10.1007/s10049-021-00975-w stellt aus Sicht der Auditoren den Prozess der Zertifizierung (Vorbereitung, Audit, Nachbereitung) für die Kliniken dar und kann Ihnen als interessierte Klinik als Hilfe dienen. Bitte beachten Sie aber außerdem den offiziellen Kriterienkatalog des Kuratoriums CAC: https://doi.org/10.1007/s10049-021-00920-x

Was sagen Notärzte oder Rettungsfachpersonal zu dem Einfluss der Cardiac Arrest Center Zertifizierung auf ihr Einweisungsverhalten? Dies untersucht diese Publikation: https://doi.org/10.1007/s00063-022-00939-z

Kliniken, deren Zertifikat ausläuft, werden ca. 9 Monate vorher von der Zertifizierungsgesellschaft bezüglich eines Re-Audits kontaktiert.

 

Anmeldung zur Zertifizierung

https://www.cert-iq.de/zertifizierung/diezertifizierung/cac


Ansprechpartner

Sie haben Interesse an einer CAC Zertifzierung und/oder haben Fragen zum Verfahren?

Bitte kontaktieren Sie uns mit Nennung Ihrer vollständigen Kontaktdaten bzw. des Ansprechpartners.
Nadine Rott
cac@grc-org.de


Im folgenden Video erklären die beiden Projektleiter die Cardiac Arrest Center: